Dinner mit einem Vampir by Abigail Gibbs

Dinner mit einem Vampir by Abigail Gibbs

Autor:Abigail Gibbs [Gibbs, Abigail]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783492702973
Google: ZZHmngEACAAJ
Herausgeber: Piper Verlag GmbH
veröffentlicht: 2014-04-13T22:00:00+00:00


»Neuer Plan«, erklärte Charlie. »Die Mädchen wollen auf den Rummel.«

Gerade wollten wir in die U-Bahn zurück nach Islington steigen, nahmen jetzt aber kurzerhand die Linie zum Hyde Park, wo ein Halloweenrummel in vollem Gange war. Der süße Duft von Zuckerwatte wehte uns entgegen.

Cain umfasste mein Handgelenk und zog mich hinter sich her, angesteckt von der allgemeinen Vorfreude. Neonlichter blitzten, Sirenen jaulten und Männer riefen: »Hereinspaziert, hereinspaziert! Eine Runde Autoscooter nur ein Pfund! Treten Sie näher, meine Damen und Herren!«

Ein paar Jungs in meinem Alter gingen umher und schnallten die wenigen Passagiere fest. Die Luft war bitterkalt, aber die Tausenden Lichter um mich herum strahlten genug Wärme ab, damit ich nicht fror.

»O mein Gott, ein Gruselkabinett!«, rief Lyla. »Da müssen wir rein, kommt schon.« Sie nahm Cathy und Fabian (der sich nicht sträubte) bei der Hand und zog sie auf die Bude zu.

Vor dem Kassenhäuschen blieben wir stehen und Lyla legte eine Handvoll Münzen auf den Tresen.

Dann verschwanden sie und ihr Gefolge zwischen den schweren Vorhängen des Eingangs. Cain rollte mit den Augen und Declan murmelte etwas von wegen, das müsse er sich nun wirklich nicht ansehen, aber Charlie und Felix blieben den anderen dicht auf den Fersen. Ich bemühte mich um eine möglichst ausdruckslose Miene und trat ebenfalls durch die Vorhänge. Nach ein paar Schritten zuckte ich zusammen, als ich auf einmal meinem ein Meter großen und zwei Meter breiten Konterfei gegenüberstand, das mir aus einem Zerrspiegel entgegensah.

Von den anderen fünf war nichts zu sehen und ich hatte schon fast die erste Treppe erreicht, als ich Lyla entdeckte. Ich erstarrte, als ich erkannte, dass sie Felix die Zunge in den Hals gesteckt hatte. Vor ihr kniete Fabian und küsste und biss ihren nackten Bauch. Neben ihnen stand Charlie, der die Fangzähne tief in Cathys Hals vergraben hatte, während sie ihm mit blutverkrusteten Händen durch die Haare strich. Ein leises Stöhnen drang aus ihrem Mund, als ein schmales Blutrinnsal ihre Schulter hinablief.

Angewidert und beschämt wich ich zurück. Vielleicht konnte ich ja ungesehen entkommen.

Doch da fuhr Felix plötzlich herum, seine Augen leuchteten rot.

»Möchtest du mitmachen?«

Heftig schüttelte ich den Kopf. »Nein, danke.«

Ich wich noch weiter zurück, prallte dann jedoch gegen etwas Hartes. Ich nahm an, es wäre einer der Spiegel. Als jedoch die vertraute, selbstbewusste Stimme eines ganz bestimmten Vampirs hinter mir erklang, legte sich ein Lächeln auf mein Gesicht.

»Natürlich will sie bei eurer kleinen Orgie nicht mitmachen, du Idiot.«

»Bleib locker, war doch nur eine Frage«, gab Felix zurück und schlang den Arm wieder um Lyla. Sie kicherte und meine Miene verfinsterte sich. Fabian ignorierte mich vollkommen.

»Und Scheiße, du musst wirklich lernen zu teilen«, grollte Felix und legte den Mund an Lylas Kehle. Mit einem angewiderten Laut wandte sich Kaspar ab und zog mich hinter sich her und von der Szene weg.

Während wir den Ausgang ansteuerten, sprach Kaspar trotz meiner neugierigen Blicke kein Wort. Er schob die schweren Vorhänge beiseite und trat ohne das leiseste Schaudern in die Eiseskälte hinaus, obwohl die oberen Knöpfe seines dunklen Hemdes offen standen und die Ärmel hochgerollt waren.



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